Fördern statt Sitzenbleiben

Veröffentlicht am 20.02.2013 in Bildung

Sich anstrengen für unsere Schüler
Wenn in der Bildungspolitik neue Ansätze gedacht werden, gibt's in der Regel erstmal großen Wirbel. "Das haben wir doch schon immer so gemacht, warum muss das jetzt anders werden?" So auch jetzt in der Diskussion um die Abschaffung des Sitzenbleibens.

Es lohnt sich ein differenzierter Blick auf die Lebenswirklichkeit ...

... Für einen erheblichen Teil der Schüler, die einmal sitzengeblieben sind, war dies ein heilsamer Schock, eine lehrreiche Erfahrung. Auch das drohende Sitzenbleiben hat viele Schüler angespornt, sich doch noch anzustrengen, um das Klassenziel zu erreichen.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Bei vielen Sitzenbleibern verändert sich nichts. Kein heilsamer Schock, keine lehrreiche Erfahrung. Stattdessen die Erfahrung des Versagens, der Bloßstellung, der Hilflosigkeit. Diese scheiternden Schüler werden von der Schule und der Bildungspolitik seit Jahrzehnten und auch heute schlicht alleine gelassen. Das zu bestreiten bedeutet, sich die Wirklichkeit schönzureden.

Als verantwortungsvoller Pädagoge und als verantwortungsvoller Bildungspolitiker kann man sich mit diesem Zustand nicht abfinden.

In der Mehrzahl der Fälle von Sitzenbleiben kommt dies nicht aus heiterem Himmel, sondern kündigt sich lange an, ohne dass Schule angemessen darauf reagiert bzw. reagieren kann, weil ihr die professionellen Ressourcen fehlen. In vielen Fällen sind nur zwei Fächer betroffen, im Rest der Fächer steht der betroffene Schüler ordentlich, vielleicht sogar gut da, trotzdem soll er in die sogenannte Ehrenrunde. Die Ursachen, die zu gravierenden Problemen in der Schule führen, sind vielfältig und haben oft mit dem intellektuellen Leistungsvermögen eines Schülers nichts zu tun. Trotzdem wird auch dann so getan, als sei er halt einfach zu blöd oder zu faul.

Das schlichte automatische Sitzenbleiben entstammt einer antiquierten Pädagogik.
Moderne Pädagogik und Bildungspolitik strengt sich an, um dem einzelnen Schüler gerecht zu werden. Sie weiß, dass das bloße Abschaffen des Sitzenbleibens tatsächlich nur Aktionismus wäre. Sie weiß daher auch, dass sie in den Schulen auf breitester Basis die professionellen Ressourcen bereitstellen muss, die dem Stand des 21. Jahrhunderts entsprechen: Schulpsychologen, Sozialarbeiter, Sprachtrainer, qualifizierte Lehrkräfte für individuelle Förderung und Begleitung, Assistenzkräfte. Nachhilfe und Begleitung müssen Kerngeschäft der Schule sein, es muss Anspruch und Stolz der Schule und der Bildungspolitik sein, dass sie dies selbst leistet und leisten will, statt es auf die Eltern und Nachhilfeinstitute abzuschieben.

Das in Deutschland einzuführen wird ein Kraftakt, mental wie finanziell.
Aber er würde sich lohnen, nicht nur um der Kinder willen.

An Montessori- und Waldorf-Schulen, an Reformschulen in Deutschland und Regelschulen z.B. in Finnland gelingt Schule ohne Sitzenbleiben, weil man sich dort dafür anstrengt, weil es dort die Kinder wert sind.

Das hat der fantasielose Kultusminister in Bayern nicht verstanden, der das Abschaffen des Sitzenbleibens als "blanken Unsinn" abtut. Wer wie Herr Spaenle positive Erfahrungen an anderen Schulen und in anderen Ländern einfach ignoriert, der sollte in seinem Amt nicht sitzenbleiben müssen, sondern im September nach der Landtagswahl endlich aufgeschlosseneren Leuten Platz machen.

 

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