Europa? – Ja, bitte!

Veröffentlicht am 10.02.2019 in Europa

Europa im Jahre ´14

Vor 105 Jahren, im Jahre ´14, begannen die Staaten Europas aufeinander einzuprügeln.  Sie prügelten sich in einer bis dahin nicht gekannten Heftigkeit. Alles was die Technik zu bieten hatte wurde eingesetzt: Kanonen, Panzer, Flugzeuge, Gas. 34 Staaten aller Erdteile mit etwa 70 Millionen Soldaten waren am ersten Weltkrieg beteiligt.

von Herbert Hahner

Etwa 8 bis 10 Millionen Militärangehörige fielen. Durch direkte und indirekte Kriegsfolgen (Hunger, Krankheit, Unterversorgung) sank allein die Bevölkerungszahl in Deutschland in vier Jahren um 5,6 Millionen.

25 Jahre später, im Jahre `39, war man wieder so weit. Nur diesmal noch viel heftiger. Die Technik war fortgeschritten - effizienter geworden beim Töten, erbarmungsloser gegen das Leben. Nationalismus und Rassismus erklärten den Krieg zum Vater aller Dinge. Angehörige einer vermeintlichen Herrenrasse glaubten, sie dürften minderwertige Rassen einfach abschlachten. Aus der kulturellen Blüte der goldenen 20er Jahre wurden die Völker ins Verderben gerissen. Gut 50 Millionen Kriegstote in 6 Jahren – keiner weiß das so genau.

Europa nach ´45?

Eingedenk der Katastrophen des ersten und des zweiten Weltkrieges wollten die Europäer für die Zukunft besser vorsorgen. Die Staaten der alten Welt machten sich auf den Weg, Gemeinsamkeiten zu suchen und nicht das Trennende. Sie erkannten, dass Europa nur dann in der Welt noch eine eigenständige Rolle spielen kann, wenn es sich nicht selbst in Klein- und Kleinststatten zersplittert. Betrachtet aus dem globalen Blickwinkel der Ökonomen ist ein Markt mit 80 Millionen Konsumenten im Vergleich zu 1,4 Milliarden nahezu belanglos. Über die Europäische Arbeitsgemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS oder Montanunion) und viele weitere Verträge wuchsen die Staaten - anfangs sechs, dann 28 - erst zur EWG und dann zur EU zusammen.

Und nun, im Jahre ´19

Im Jahre ´19 ist Europa wieder in der Krise, insbesondere die EU. Aus der Finanz- und Wirtschaftskrise ist längst eine soziale Krise geworden, die sich verfestigt hat. Die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander. Arbeitslosigkeit und Armut wachsen in vielen Ländern. Davon ist die Jugend Europas besonders betroffen. Arbeitnehmerrechte werden zum Teil drastisch abgebaut, Grundrechte nachhaltig verletzt und neue Grenzzäune aufgestellt. Regierungen und EU-Kommission haben oftmals wenig taugliche Rezepte vorgelegt: Fiskalpakt und unbedachte Schuldenbremsen, die Deregulierung der Arbeitsmärkte und die Beschneidung sozialer wie kollektiver Rechte. Die Bevölkerung nimmt die EU als Bürokratiemonster war. Migration wird fast ausschließlich als Bedrohung dargestellt.

Ein gefundenes Fressen für die in Europa neu erstarkten nationalistischen und faschistischen Kräfte. Rechtskonservative und Rechtspopulisten in allen Staaten der EU wittern ihre Chance. Sie haben bereits viele Regierungsbänke erreicht. Sie schlachten insbesondere die Probleme der Migration für ihre Interessen aus. Sie wollen ein freies, soziales und demokratisches Europa verhindern.

Aber es gibt Alternativen!

Wir stehen alle in der Verantwortung zu verhindern, dass die europäische Idee des demokratischen Rechts- und Sozialstaats durch Separatismus, Populismus und Nationalismus zerstört wird. Die eigentliche Spaltung Europas verläuft schließlich nicht entlang der Staatsgrenzen. Europa muss in Vielfalt geeint statt weiter gespalten werden.

Wir brauchen:

  • Eine Stärkung der Arbeitnehmerrechte in Europa (Tarifautonomie, Mitbestimmung, faire Arbeitsmarktregeln, Gesundheitsschutz usw.)
  • Ausbau der Demokratie (z. B. Stärkung der Rechte des EU-Parlaments)
  • Europäische Flüchtlings- und Asylpolitik
  • Zukunftsinvestitionen in ein wirtschaftlich starkes und sozial gerechtes Europa, so dass sich die Schere zwischen armen und reichen Regionen schließt
  • Die steuerpolitische Harmonisierung sowie die Verhinderung von Steuerdumping und Steuerhinterziehung
  • Eine wirksame Regulierung der Finanzmärkte
  • Soziale und ökologische Leitplanken für den Binnenmarkt
  • Aktive Industrie- und Dienstleistungspolitik für den sozial-ökologischen Wandel, insbesondere die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit
  • Eine europäische Außenpolitik
  • Ausbau der erneuerbaren Energien und gemeinsamen Umweltschutz
  • Solidarität, über die Landesgrenzen hinausreichend

Für ein Europa mit Zukunft – sozial, gerecht, demokratisch!

( c ) Bild pixabay

 

Homepage SPD Eching

Andreas Mehltretter – Ihr Bundestagsabgeordneter

Andreas Mehltretter - Ihr Bundestagskandidat

Hier finden Sie seine Homepage.

Veranstaltungen

Alle Termine öffnen.

06.05.2024, 18:00 Uhr - 21:00 Uhr Europa und wir
Am Sonntag, den 9. Juni findet die Europawahl statt. Erstmals werden auch über eine Millionen Jugendlic …

07.05.2024, 19:00 Uhr - 21:00 Uhr Wehrhaftes Europa: Wie schaffen wir Sicherheit in unsicheren Zeiten?
mit Christoph Schmid, SPD-Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Verteidigungsausschusses …

07.05.2024, 19:00 Uhr - 21:30 Uhr Veranstaltung "Wehrhaftes Europa" mit Christoph Schmid, MdB
Wie kann Europa wehrhaft werden? Wie kann die Zusammenarbeit in der europäischen Verteidigung effektiver gestalte …

Newsticker

17.04.2024 18:16 Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers
China-Reise des Bundeskanzlers: Wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie Rolf Mützenich, Fraktionsvorsitzender: Erneut hat ein direktes Gespräch des Bundeskanzlers mit Präsident Xi wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie im Krieg in der Ukraine geben können. Nicht umsonst ist die Reise des Bundeskanzlers vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj sehr positiv bewertet worden. „Erneut hat ein direktes Gespräch… Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers weiterlesen

16.04.2024 15:10 Bernd Westphal im Podcast zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland
“Wir werden nicht das Streichkonzert im sozialen Bereich machen. Ganz im Gegenteil” In der aktuellen Folge des Podcasts „Lage der Fraktion“ ist Bernd Westphal zu Gast, der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion. Er erklärt, warum die wirtschaftliche Lage besser ist, als viele sagen; dass die Kritik der Wirtschaftsverbände an der Bundesregierung unangemessen ist, und, wieso die… Bernd Westphal im Podcast zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland weiterlesen

15.04.2024 15:11 Statement der stellvertretenden Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen zur Einigung beim Klimaschutzgesetz
Einigung beim Klimaschutzgesetz und Solarpaket Die Regierungsfraktionen haben sich in den parlamentarischen Beratungen beim Klimaschutzgesetz und Solarpaket geeinigt. Matthias Miersch, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion: „Endlich der Durchbruch: Wir integrieren europäische Regelungen in das Klimaschutzgesetz und stellen damit mehr Verbindlichkeit her. Selbstverständlich gelten die CO2-Minderungsziele des gültigen Gesetzes gleichzeitig weiter. Durch die Novelle darf kein Gramm… Statement der stellvertretenden Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen zur Einigung beim Klimaschutzgesetz weiterlesen

Unser Programm für den Landkreis 2020–2026

SPD-Kreiswahlprogramm 2020-2026

Digital-Plan für einen zukunftsfähigen Landkreis

Digital-Plan

Digitale Behördengänge, ein Bürgerhaushalt, gute Internet-Versorgung und digitale Ausstattung der Schulen, eine Katastrophen-Warn-App, Pflegekarte und vieles mehr – hier gibt es unseren Digital-Plan für einen zukunftsfähigen Landkreis.

Unser Mobilitätskonzept für den Landkreis

Mobilitätskonzept

Gegen Verkehrschaos, für nachhaltige Mobilität als öffentliche Daseinsvorsorge – hier gibt es unser Mobilitätskonzept für den Landkreis.

Webseite der BayernSPD BayernSPD-Landtagsfraktion

Jusos Freising

Counter

Besucher:1065672
Heute:174
Online:1