Und so bleiben sie in der Fremde

Veröffentlicht am 14.03.2016 in Veranstaltungen

Veranstaltung der Echinger SPD anlässlich des Weltfrauentags am 11. März 2016 im Foyer des Bürgerhauses

Eigentlich sollten sie nur ein Jahr bleiben. Dann wollten sie zurückkehren in die Heimat – zu ihren Wurzeln und zu ihren Kindern. Irgendwann war von Heimkehren keine Rede mehr, gab es doch hier in Deutschland die Möglichkeit, genug Geld für die Familie zu verdienen. Zuhause wäre dies nicht möglich gewesen.

von Stefanie Malenke

Und so bleiben sie in der Fremde, holen nach langen, entbehrungsreichen Jahren ihre Kinder zu sich und versuchen, hier heimisch zu werden. Doch erst jetzt, da auch die Enkel und Urenkel hier wohnen, ist Deutschland eine Heimat geworden.

Eleni Tsakmaki, die Anfang der 1960er Jahre zusammen mit ihrem Mann nach Deutschland kam, blickt auf ein Leben zurück, das von Trennungen, Mühen und Ängsten geprägt ist. Steht man ihr gegenüber, ist davon nichts zu spüren. Eleni Tsakmaki ist eine zierliche Mittsiebzigerin, die gerne lächelt und eine bewundernswerte Ruhe und Güte und sehr viel Würde ausstrahlt.

Zusammen mit der Regisseurin Ulrike Bez ist sie am vergangenen Freitag der Einladung der Echinger SPD ins Bürgerhaus gefolgt. Anlass der Veranstaltung war der Weltfrauentag am 8. März.  Da die Frage nach der Heimat und dem „Zuhause sein“ derzeit eine dramatische neue Aktualität hat, knüpften die drei OrganisatorInnen des Abends,  Elke Saulewicz, Stefanie Malenke und Herbert Hahner, an das Thema ihrer letztjährigen Veranstaltung an: Migrantinnen in Deutschland. Die Schicksale waren und sind  in den Anfängen der Geschichte der Gastarbeiter so wie auch heute beherrscht von der Zerrissenheit zwischen den Identitäten der alten und neuen Heimaten.

Die Lesung aus dem Buch „Die ewige Suche nach der Heimat“ und die Vorführung des Films „Töchter des Aufbruchs“ sind jedoch trotz der Schwere des Themas voller Lebensfreude und Humor. Nicht nur Eleni Tsakmaki gelang es, ihre zuweilen sehr schmerzvolle Geschichte mit vielen sehr lustigen Anekdoten zu durchbrechen, so dass zwar die Ernsthaftigkeit nie gefährdet war, es aber nicht rührselig wurde. Auch Ulrike Bez hat mit sehr viel Empathie und Fingerspitzengefühl ein Werk geschaffen, das den porträtierten Frauen, die aus der Türkei, Griechenland, Tunesien und dem Irak stammen, das Wort erteilt. Die Frauen im Film, zu denen auch Eleni Tsakmaki zählt, schildern ihre Lebenswege und die Zuschauer sind im positiven Sinne gefangen von so viel Kraft und Durchhaltevermögen. Ulrike Bez kommentiert nicht, sondern fügt alle Geschichten zu einem runden Ganzen zusammen und hat damit eine sehr eindrucksvolle und zutiefst berührende Dokumentation kreiert.

Rund 40 Frauen und ein paar Männer waren im Bürgerhaus zugegen und hörten und sahen Eleni Tsakmaki und Ulrike Bez. Im Anschluss daran standen neben den beiden Frauen auch der Sohn und der Enkel Eleni Tsakmakis für Fragen zur Verfügung. In dem angeregten Austausch mit dem Publikum wurde sehr schnell deutlich, wie sehr sich das Publikum von den Lebensgeschichten der Migrantinnen hat berühren lassen. Flankiert wurden Film und Lesung von  zwei Ausstellungen: Zum einen eine Dokumentation über die Geschichte der griechischen Einwanderer in Deutschland, die Frau Tsakmaki mit vielen Fotos und Informationen zusammengestellt hat. Zum anderen Bilder der Echinger Fotografin Veronica Bures. Sie zeigte Fotoporträts von Frauen mit offensichtlich internationalen Wurzeln, die in München eine neue Heimat gefunden haben und von Echinger Asylbewerberinnen, die sie mit sehr viel Gespür und Tiefe abgelichtet hat. Zudem gab Elke Saulewicz nach der Begrüßung einen kleinen Einblick, wie gut oder wie schlecht es um die Frauenrechte in Deutschland derzeit steht. Die Löhne und Gehälter zeigen bei Frauen und Männern nach wie vor große Unterschiede auf. Wie erfolgreich die Einführung der Frauenquote ist, muss die Zukunft noch zeigen.

Zwischen den einzelnen Programmpunkten der Veranstaltung konnten sich die BesucherInnen bei einer orientalischen Teestunde stärken. Familie Durgut, die aus der Türkei stammt, hat im wahrsten Sinne des Wortes ein Tee- und Gebäckbuffet gezaubert, so dass die Gäste in den Pausen gerne an den Stehtischen verweilten, um die Leckereien zu probieren und sich bei angeregten Gesprächen auszutauschen.

Nachdem auch etwa zehn Asylbewerber ins Bürgerhaus gekommen waren, wäre zu hoffen, dass die internationale Besucherschaft an diesem Abend ein kleiner Gradmesser sein darf, wie offen das bunte Eching miteinander umgeht.

 

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