In unserer heutigen Zeit sollte man immer genau hinschauen, auf wen welches Risiko abgewälzt wird. Die Kritik an der Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung zielt exakt darauf ab: die einseitige Risikoabwälzung auf die Arbeitnehmerseite. Das Statistische Bundesamt bestätigt dies nun.
Aus der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts: “Beschäftigungszuwachs 2010 zu großen Teilen von Zeitarbeit getragen. Die Zahl der atypisch Beschäftigten stieg im Jahr 2010 auf 7,84 Millionen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, erhöhte sie sich nach Ergebnissen des Mikrozensus gegenüber 2009 um 243 000 Personen. Die Zahl der abhängig Beschäftigten insgesamt nahm zwischen 2009 und 2010 um 322 000 auf 30,90 Millionen zu. Damit trug die atypische Beschäftigung gut 75% zum Gesamtwachstum der Zahl abhängig Beschäftigter zwischen 2009 und 2010 bei.”
Damit wird die Kritik an der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung gestärkt.Die Arbeitgeberseite hat nur Vorteile, die Arbeitnehmerseite trägt die Risiken. Unternehmen können flexibel durch Outsourcing von Personal auf erhöhte Nachfragen reagieren. Arbeitnehmer, die über Zeitarbeitsfirmen beschäftigt sind, bleibt die Ungewissheit. diese Existenzunsicherheit vieler Arbeitnehmer ist somit der Preis für den so genannten Beschäftigungserfolg. Risiken einseitig abzuwälzen ist aber keinesfalls ein Fortschritt für den Wohlstand einer Nation.
Dieser Blog kann unschwer als kritischer Beitrag der aktuellen wirtschaftspolitischen Grundhaltung der schwarz-gelben Regierung aufgefasst werden. Und diese Kritik verschärft sich noch dadurch, dass von bestimmten Arbeitgeberverbänden nun noch ein Jammern und Wehklagen über die Ausbildungsqualität angestimmt wird. In wessen Verantwortung liegt eigentlich die Ausbildungsperformanz?
Bild: Volkswagenwerk Wolfsburg © Johannes Gerstenberg / pixelio.de